Auszeichnung für die Arbeitskreise „Von Mensch zu Mensch“ der Katholischen Hochschulgemeinde Würzburg
Die erste Gruppe, der Freizeitclub, entstand bereits 1970. Einen großen Anteil daran hatte Dr. Irmtraud Kulzer, Mitgründerin und Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Würzburg e.V., denn sie stellte den Kontakt mit der Katholischen Hochschulgemeinde über den damaligen Studierendenpfarrer her. Aus dieser Gruppe haben sich im Laufe der Jahre der Montags-, Dienstags-, Donnerstagsstammtisch gebildet, wobei es den Dienstags- und den Donnerstagsstammtisch noch immer gibt. In Zusammenarbeit mit dem Verein Menschen mit Down-Syndrom, Eltern & Freunde e.V. entstand darüber hinaus zusätzlich ein Teenie-Freizeitclub, der heute als Freitags-Treff fortbesteht.
Im Fokus der Gruppen steht von Anfang an das ungezwungene Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, die Lust am gemeinsamen Erleben und die Begegnung auf Augenhöhe. Man trifft sich beispielsweise zum Spielen, Kochen oder Singen und unternimmt Ausflüge.
Ein besonderes Projekt ist der ehrenamtliche Besuchsdienst im Seniorenheim, der 2014 ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen dieses Projektes haben junge Erwachsene mit Behinderung die Möglichkeit ehrenamtlich aktiv zu werden, dabei eigene Fähigkeiten und Talente einzubringen und die Gesellschaft auf diese Weise aktiv mitzugestalten. Alle zwei Wochen bietet der Besuchsdienst den Senior*innen ein einstündiges Programm aus Spaziergängen, Gesellschaftsspielen und Gedächtnistraining. Die Durchführung vor Ort übernehmen die jungen Erwachsenen mit Behinderung, während die Studierenden sich um die Organisation kümmern und während des Besuchsdienstes unterstützen.
Dass diese Gruppen seit Jahrzehnten stattfinden können, ist dem Engagement zahlreicher Studierender zu verdanken. „Gemeinsam Freizeit zu verbringen ist (leider!) nicht voraussetzungslos“, sagt Carolin Förg, die die Arbeitskreise „Von Mensch zu Mensch“ bei er Katholischen Hochschulgemeinde begleitet. Es sei etwas sehr Besonderes und brauche Lust, Entscheidung, Engagement, Herzblut, Kreativität. All das strahlen die Gruppen für Carolin Förg in besonderer Weise aus. „Einer unserer Leitsprüche ist ‚better together‘ und ich finde das spürt und erlebt man in den Gruppen sehr. […] Die Gruppen pflegen eine sehr besondere Kultur des Miteinanders, eine Willkommens- und Gemeinschaftskultur und es wird spürbar: alle, die da sind, gehören dazu und wir sind wichtig füreinander.“
Bei manchen Veranstaltungen der Arbeitskreise kommen auch Jahrzehnte später noch ehemalige Studierende zurück, um gemeinsam mit den Gruppen zu feiern. Daran wird deutlich wie intensiv und lange das Engagement noch nachwirkt.
Weitere Informationen zu den Arbeitskreisen finden Sie auf der Internetseite der Katholischen Hochschulgemeinde.